“A porta do mar”
von Guilherme Parente
Vorübergehende Exposition – Zeitraum: 25. Juli bis 24. Oktober 2020
Die Malerei von Guilherme Parente präsentiert das riesige Meer in lebendigen Farben. Vorherrschend ist die Farbe Blau, die sich am Himmel eines Unwetters in stärkeren Tönen zeigt und in den ruhigen Gewässern einer Insel durchsichtiger erscheint. Die Farbe füllt die Leere aus, gibt ihr Substanz und Ausdruckskraft, sie erzählt eine Geschichte, die auf den großen Leinwänden von Guilherme Parente stets lyrisch, heiter, zuversichtlich und verheißungsvoll ist. Sie ist gleichsam der Gegenstrom zu den Zeiten, die wir gerade durchleben, zu einem dunklen und furchtsamen Dasein. Auf seinen Leinwänden findet man die idealistische Poesie einer besseren Welt.
Es könnte für Mértola keinen besseren Zeitpunkt geben, als den aktuellen, um diese Ausstellung zu zeigen. Wir schätzen uns glücklich, mit den Farben und dem Licht der Kunstwerke „überflutet“ zu werden. Dieser Innenbereich ist abgelegen, verschiedenartig und doppeldeutig gestaltet und befindet sich auf einer Terrasse über dem Fluss. Jeder Fluss hat ein Meer und das Meer reicht bis hierher. Während des Kommens und Gehens der Gezeiten beobachtete die Bevölkerung das Kommen und Gehen der Menschen, die von hier und vielen anderen Orten stammen. Menschen, die heutzutage aus diesem Ort einen durchmischten Ort machen, der von kulturellen Einflüssen vieler hier ansässigen Zivilisationen geprägt ist, die hier ihre Spuren und ihre Farbe hinterlassen haben. Der Fluss ist Eingangs- und Ausgangstor zum Meer. In der Bedeutung der Farben eines Ortes in ständigem Wandel bleibt die Sehnsucht des Gehens und die Fröhlichkeit des Ankommens bestehen.
In dieser Kleinstadt bringt er auf die Leinwand, wie zwischen dem Weiß der Häuser schüchterne Farbtöne hervorblicken, das Gelb und das Blau der Ränder, das Rosa der Drillingsblumen, das leuchtende Grün der Orangenbäume oder die bunten Farben der Gefäße, die ungeordnet in der Sonne vor den Türen stehen. Wir befinden uns weit entfernt vom Feuerwerk der Farben von Guilherme Parente. Doch wir teilen mit ihm den etwas aufgewühlten Zustand der Dinge, das harmonische Durcheinander und die Überflutung mit Licht. Das Licht sorgt dafür, dass wir nicht schwach werden. Es stärkt die Tage, die uns vom Meer träumen lassen, vom Gehen und Kommen.
(Text von Rosinda Pimenta)