Cláudio Torres1
Schlösser und Burgen, die einst nur als Symbole einer verfallenen herrschaftlichen Macht galten, können heute einzigartige Elemente der Landschaft darstellen. Sie dienen als lebendige Begegnungsorte sowie als Orte der lokalen oder regionalen Identifikation. Ruinen, Räume und sogar die rhythmische Klangfarbe vergänglicher Verspieltheit, deren Fortbestand bedroht sind, dienen oft als Zeichen des Widerstands gegen eine scheinbar unvermeidliche kulturelle Banalisierung.
Und schließlich berührt das archäologische Artefakt das verborgene und vergessene Erbe. Es repräsentiert die Geste und die Stimme jener, die nie eine Geschichte hatten. Oft beschreitet es Wege, die im Gegensatz zu den Überlieferungen der schriftlichen Dokumente stehen und öffnet ungeahnte Türen zur Vergangenheit. So spricht es direkt die Seele kleiner Gemeinschaften an, verfestigt Erinnerungen und kann sogar die Suche nach einer verlorenen Würde rechtfertigen. Das einfache archäologische Artefakt, der ärmliche, verblasste und vom Feuer geschwärzte Topf, der imposante aufgerichtete Stein, die heilige Stätte aller Fabeln, die kleine Kapelle der bescheidenen Wunder, die alle fest in einer Kulturlandschaft verankert sind, sind das unveräußerliche Erbe des Landes und des Menschen, der es bearbeitet und bewohnt.
1 TORRES, Cláudio, “Da escavação arqueológica ao Museu” in, PALMA, Maria de Fátima e RODRIGUES, Clara (coords.), Mértola – da escavação arqueológica ao Museu, Mértola, Campo Arqueológico de Mértola, 2016, pp. 7-11.