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Die Burg von Mértola Nationaler Tag der Burgen und Schlösser – 7. Oktober 2021

Die Burg von Mértola
Nationaler Tag der Burgen und Schlösser – 7. Oktober 2021

Auf dem Gipfel eines langgestreckten und steilen Hügels gelegen und durch einen beeindruckenden Mauerring eingehegt, der das Stadtgebiet bis zum Fluss Guadiana umschließt, bot die Burg von Mértola besonders gute Bedingungen für die Verteidigung und Überwachung des umliegenden Gebiets. Zeitlich folgt sie den früheren Festungsbauten in einer strukturellen, nicht genau zu umreißenden Weiterentwicklung, die chronologisch von der Eisenzeit bis zur Almohaden-Festung reicht, welche 1238 von den Rittern von Santiago erobert wurde.
In der Anlage und der trapezförmigen Gestaltung der Festung, die möglicherweise auf das 9. Jahrhundert zurückgeht, als Abd al-Malik Abil-Gawwad Mértola in Beschlag nahm, sind deutliche Spuren und Einflüsse aus der islamischen Zeit zu erkennen, sowie die Ausformung eines von Türmchen flankierten Tors und eines ellbogenförmigen Zugangs, die wahrscheinlich in der Almohaden-Zeit anno 1171 entwickelt wurde, wie die Zeugnisse über die vom Kalifen Abou Ya’qub Yusuf geförderte Aufstockung der Burg nahelegen..
In der Almohaden-Festung ließen sich die Santiago-Ritter unter Paio Peres Correia im Zuge der Eroberung der Stadt im Jahr 1238 nieder. Von den Anpassungen und Umgestaltungen, die sie vornahmen, um die Anlage an ihre religiösen und militärischen Bedürfnisse und Verpflichtungen anzupassen, namentlich den Bau ihres Klosters, sind keine Spuren mehr zurückgeblieben.
Obgleich frühere Strukturen und Elemente wiederverwendet wurden, handelt es sich bei der heutigen Burg um ein Gebäude mit gotischer Morphologie, das 1292 als erster Sitz des portugiesischen Zweigs des Santiago-Ordens und als symbolische Residenz seines ersten Meisters, João Fernandes, ehemaliger Oberkommandeur von Mértola, errichtet wurde. Die Burg, die Teil der von König Dinis geförderten Reform der Burgen in der Grenzregion ist, weist einen trapezförmigen Grundriss mit breiten und hohen Mauern auf, deren Ecken durch Türme verstärkt sind. Aus diesem Gesamtbild ragen der mächtige Bergfried (etwa 27 Meter hoch) und die den Eingang schützende Bastion heraus. Auf dem Gelände befanden sich neben dem Ordenskonvent verschiedene Gebäude mit unterschiedlichen Funktionen (Zisterne, Kaserne, Stall, Küche usw.), von denen nur noch wenig erhalten ist.
Die Burg von Mértola begleitete aufgrund ihrer strategischen Lage (Flussverbindung zur Küste) bis in die 1930er Jahre die Höhen und Tiefen der militärischen Verteidigung des Königreichs und ist eine der am längsten in Betrieb befindlichen Festungsanlagen der portugiesischen Militärgeschichte.
Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts wurden eine imposante Festung und eine heute verschwundene Kapelle gebaut, die Zisterne wurde vergrößert und eine Bastion errichtet, die als Gedenkstätte für die Anpassungen dient, die die Burg während des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit erfuhr. Während der langen Restaurationskriege (1640-1658), in denen das Einzugsgebiet des Guadiana ein ständiger Schauplatz von Konflikten war, wurden die Mauern wieder aufgebaut, Kasernen errichtet und, anstatt moderne Wälle zu bauen, Türme und Zinnen abgerissen, um Plattformen für die Artillerie zu schaffen. Seitdem und bis zum Beginn der Neuzeit wechselten sich Phasen der Besetzung, in denen das Gebäude instandgesetzt wurde und als Kaserne und Überwachungsposten diente, mit Phasen der Vernachlässigung und des Verlassens ab.
Nach dem Verlust des militärischen Wertes verschlimmerte sich der Ruinenzustand noch, aus dem sie durch verschiedene Baukampagnen (zwischen 1950 und dem Beginn des 21. Jahrhunderts) gerettet wurde, die die Wiederherstellung des historischen und kulturellen Gedächtnisses und die anschließende Musealisierung ermöglichten. Das Museumszentrum, das im Bergfried untergebracht ist, umfasst zwei thematische Einheiten: der historische Weg und die formale Evolution der Burg (1. Etage) und die historisch-patrimoniale Beziehung zwischen Mértola und dem Santiago-Orden (2. Etage).
(in, BOIÇA, Joaquim M.F. und BARROS, Maria de Fátima Rombouts de, Museu de Mértola – o Castelo, Mértola, Câmara Municipal de Mértola, 2013)

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