Ausstellung „Consequências na Matéria“ (Auswirkung auf die Materie) von Sofia Beça
Ausstellung in der Burg von Mértola
10. Juni bis 11. Juli 2021
Die Keramik-Skulpteurin Sofia Beça stellt zum ersten Mal ihre Arbeit in Mértola aus. Zwar ist sie in der Skulptur und Keramik zu Hause, sieht sich selbst aber als vielschichtige Künstlerin und stellt die bildenden Künste übergreifend dar. Dabei bricht sie aus den Grenzen ihres Hauptmetiers aus.
Bei den Kunstwerken, die in der Ausstellung „Consequências na Matéria“ zu sehen sind, wird das Thema Landschaft auf Wandbildern und mittels kleiner Skulpturen behandelt, die mit der Plattentechnik hergestellt und im Holzofen gebrannt wurden. Wir können darin Wellen, Berge, Täler und Gärten erkennen, wobei unsere optische Wahrnehmung herausgefordert wird und die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur fließend ineinander übergehen. Andere, eher dreidimensionale Kunstwerke, stellen uns vor Fragen der Abgrenzung und Errungenschaft. Wir können uns stilisierte Grenzsteine mit Soldaten vorstellen, die Gebiete verteidigen, welche in ihre Sandstein-Haut eingraviert sind.
Alejandro Ratia, Schriftsteller und Kritiker der spanischen Kunst, hebt diesen Aspekt der Werke von Sofia Beça wie folgt hervor:
„Die Künstlerin verwandelt sich in eine Topografin. Sie beschreibt oder erfindet eine Landschaft. Und in ihrer Topografie finden sich auch Gebietskennzeichnungen durch Grenzsteine oder geodätische Referenzpunkte. Diese modernen Kennzeichnungen werden mit anderen, traditionelleren Zeichen vereint, die oft dem religiösen Kult angehören, etwa Kreuze oder Sterne. Eine der wesentlichen Aufgaben der Skulpteurin war es, die Begrenzungen zu hervorzuheben. Dies bedeutet auch, dass man dem Gebiet eine Bedeutung verleiht – eine ursprüngliche Aufgabe, zu der Sofia Beça zurückkehrt. (…) Allerdings wird in der Provinz Trás-os-Montes, wo die Künstlerin ihren Holzofen betreibt, die Abgrenzung der Grundstücke noch immer mit Steinen gekennzeichnet. An dieser Stelle könnte man sich auch auf eine Gebietspolitik beziehen, wenn man hier die Titel Eigentum oder Zeichen der Errungenschaften einführen würde.“
Demnach schlendert Sofia Beça zwischen Landschaft und Geschichte hin und her. Sie bringt dabei die aktuellen Themen wie Isolierung oder Einsamkeit in ihre Arbeit ein. Ihre Skulptur verkörpert auf abstrakte Art und Weise einen Dialog und vermittelt die Kraft, Gefühle zu wecken die wir für die Motive empfinden.